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Portrait eines Mannes

Von der Bühne in die Politik

Felix Eicke

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Co-Gründer von D-Popkultur

Für gewöhnlich trommelt Felix Eicke in einer bekannten deutschen Indie-Rock-Band. Jetzt setzt er sich für Menschen in der Popkultur ein. Corona war der letzte Anstoß.

Wer bist du und was machst du bei JoinPolitics?

Ich bin Felix, 29 Jahre alt und setze mich für Menschen in der Popkultur ein: Für alle, die auf und hinter den Bühnen stehen. Ich spiele Schlagzeug in einer Rock-Band und musste die letzten zwei Jahre mitansehen, wie Selbstständige in existenzielle Krisen gedrängt werden. Sie sind die eindeutigen Verlierer*innen der Pandemie. Deshalb muss sich etwas ändern. Gemeinsam mit Kolleg*innen gründet er das Bündnis D-Popkultur, weil niemand die Interessen von Popkulturschaffenden auf dem Schirm hat. Mein Ziel ist es, diese Leerstelle zu füllen.

Warum muss dein Thema dringend auf die politische Agenda?

Es braucht eine Reform der Kulturpolitik und eine zeitgemäße Würdigung der Kreativwirtschaft. Fast zwei Jahre konnten wir keine richtige Gage erwirtschaften. Und der erhoffte Neustart der freien Szene ist mit der neuen Corona-Welle gefährdeter denn je. Wir wollen nicht länger schlechter gestellt sein als andere Berufsgruppen. Hinzu kommt: Hinter Künstler*innen stehen Booking-Agent*innen, Tourmanager*innen, Busfahrer*innen, Techniker*innen, die nicht sichtbar sind. Echte Profis in echten Jobs. Ein Problem entsteht dann, wenn Kultur nicht hinreichend differenziert betrachtet wird. Es handelt sich um ein komplexes, heterogen organisiertes Arbeitsfeld, in dem unterschiedliche Bedarfe entstehen. Kurz gesagt: Kultur ist nicht gleich Kultur. Und Popkultur ist längst ein wesentlicher und schützenswerter Teil unserer Gesellschaft. Sie fliegt aber weiterhin unter dem Radar der politischen Anerkennung.

Wie hilft JoinPolitics, deine politische Vision umzusetzen?

JoinPolitics bietet starke Rückendeckung, um unser Anliegen voranzubringen. Das Bündnis versteht sich als Schnittstelle zwischen Popkultur und Politik. Mit der Förderung wollen wir unser Netzwerk weiter etablieren und zukunftssicher machen. Denn unser Engagement soll über Corona hinaus die Situation für Arbeitende der Popkultur verbessern. Wir beschränken uns nicht darauf, für die Kompensation Pandemie-bedingter Verdienstausfälle zu werben oder das Live-Geschäft wiederzubeleben; wir nehmen auch Themen wie Urheberrecht oder die soziale Lage ins Visier. Kultur macht unser Leben bunt und reizvoll. Es lohnt sich, für sie zu kämpfen.
Außerdem finde ich, Kulturschaffende sollten mehr an politischen Diskursen teilhaben. Dabei hilft Mut – und der gemeinsame Schulterschluss. Es ist Zeit sich einzumischen.

Was hat dich politisiert?

Mein Umfeld und die Musik. Als junge Band hatten wir unsere ersten Auftritte in alternativen Jugendzentren. Ich hatte frühe Kontakte in eine Szene, die mich politisch sensibilisiert hat. Die Corona-Pandemie war dann der entscheidende Schlüsselmoment: Sie hat mich vom politisch Interessierten zum politisch Aktiven gemacht. Innerhalb der Popkultur bin ich eher in einer privilegierten Position. Unsere Bekanntheit und unser Publikum sind über die Jahre gewachsen. Ich finde, dass damit meine Verantwortung wächst. Ich möchte in meiner Rolle für diejenigen einstehen, die weniger sichtbar sind.

Was denkst du, ist die größte Herausforderung in der Umsetzung deines Vorhabens?

Es ist anspruchsvoll, fröhlich zu bleiben. Mit jeder Corona-Welle werden die Missstände offenbarer und die Nöte der Betroffenen größer. Popkultur ist nicht ersetzbar. Sie ist außerdem ein wichtiger Motor des gesellschaftlichen Fortschritts. Hier werden Ideen vorgegangen, die später Konsens werden. Es wäre irre traurig, darauf verzichten zu müssen. Aus Achtlosigkeit.

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