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Portrait einer Frau

Brandenburg für Europa - Europa für alle

Marie Glißmann

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Europa-Tour durch Brandenburg

Marie ist als Spitzenkandidatin der SPD-Brandenburg für die bevorstehende Europawahl entschlossen, ihre Heimat Brandenburg für Europa zu gewinnen. Ihre Strategie dazu beinhaltet eine umfangreiche Bustour, bei der sie gezielt in Regionen mit starker rechter Präsenz geht, um im Vorfeld des Wahlkampfs gemeinsam mit den Menschen Forderungen zu erarbeiten, was in Europa besser werden muss. Die 29-Jährige will außerdem zeigen, wie wichtig die Europäische Union für Brandenburg und Brandenburg für die EU ist.  

Wer bist du und was machst du bei JoinPolitics?

Ich bin Marie, 29 Jahre alt, aus dem ländlichsten Landkreis Deutschlands der Prignitz und lebe in Frankfurt an der Oder. Meine Kandidatur als Spitzenkandidatin der SPD für die Europawahl ist eng mit meiner Leidenschaft für die Dörfer und Kleinstädte Brandenburgs verbunden. Dreißig Jahre nach der Wende sind Ostdeutsche in vielen gesellschaftlichen Bereichen unterrepräsentiert, von Politik, Wirtschaft, Medien bis hin zu Kunst und Kultur. Das macht mich auch nach über dreißig Jahren nach der Wiedervereinigung wütend. Viele Menschen aus Ostdeutschland fühlen sich von den demokratischen Prozessen abgekoppelt und nehmen daher nicht mehr an Wahlen teil. Bei JoinPolitics verfolge ich die Vision, mehr Menschen für die Europawahlen zu begeistern und unsere Demokratie sowie Europa insgesamt weiterzuentwickeln. Der wachsende Populismus und der radikale Nationalismus sind Bedrohungen, die es zu bekämpfen gilt. Brandenburg profitiert erheblich von der EU, sei es durch hohe Fördermittel für den Strukturwandel oder die geforderte Tarifbindung, die in Brandenburg noch zu gering ist. Aber es ist nicht nur so, dass wir Brüssel brauchen – Brüssel braucht Brandenburg. Zum Beispiel im Bereich der Infrastruktur. Gleich zwei wichtige europäische Korridore gehen durch Brandenburg, die Menschen, Güter und Informationen in ganz Europa miteinander verbinden. Mein Ziel ist es, das Vertrauen der Ostdeutschen in die Politik wiederherzustellen und wahre Beteiligung und Mitbestimmung zu fördern, damit Ostdeutschland eine starke Stimme erhält und Ostdeutschland der Europäischen Union eine Unterstützung sein kann.


Was hat dich politisiert?

Das Thema Verkehr hat mich schon immer aufgeregt. Ich komme aus der wunderschönen Prignitz. Das ist der am dünnsten besiedelte Landkreis Deutschlands. Dementsprechend war unser Dorf auch extrem schlecht an den Öffentlichen Nahverkehr angebunden. Für mein Abitur bin ich dann ausgezogen, denn es gab keine Busverbindung zum 30km entfernten Oberstudienzentrum. Diese Erfahrung hat mich stark politisiert. In Zusammenarbeit mit der Jugendorganisation der SPD habe ich dann begonnen, Lösungen zu erarbeiten. Dabei stellte ich fest, dass die Jungsozialist*innen ihren Sitz in Potsdam hatten, was für mich ein erneutes Mobilitätsproblem darstellte, da ich keinen Schülerausweis oder genügend Geld für die teuren Fahrkarten besaß. Junge Menschen sollen sich aber frei und unabhängig von ihrem Geldbeutel bewegen können. In Zusammenarbeit mit den Jusos haben wir beschlossen, dass eine einheitliche Regelung notwendig ist, um unser Brandenburg im doppelten Sinne für alle erfahrbar zu machen. Der daraufhin entwickelte Antrag für ein allgemeines Schüler-Freizeit-Ticket wurde von der SPD Brandenburg sofort übernommen und umgesetzt. Auf diese Erfolge bin ich immer noch stolz.

Wofür brennst du?

Ich setze mich mit Leidenschaft für die Dörfer, Kleinstädte und die Menschen ein, die dort leben. Diesen Gemeinschaftssinn vermisse ich oft in der Politik. Viele Politiker*innen bewegen sich ausschließlich in ihrer eigenen Blase und haben kein Gespür für andere Lebensrealitäten. Die Frage lautet: Für wen machen Politiker*innen Politik? Oft scheint die Antwort zu sein: Für gut situierte Menschen, die ohne wahrhaftige finanzielle Probleme aufgewachsen sind. Dabei sind finanzielle Probleme ein zentraler Bestandteil unserer Gesellschaft. Menschen, die sich Mitbestimmung, Teilhabe und ehrenamtliches Engagement nicht leisten können, bleiben auf der Strecke. Es ist an der Zeit, unsere Demokratie zu öffnen, damit auch diejenigen Gehör finden, die sich Mitbestimmung und Teilhabe nicht leisten können. Ich bin keine geborene Politikerin und nicht in einem Haushalt mit der Goethe-Gesamtausgabe aufgewachsen. Stattdessen habe ich einen pragmatischen Blick auf die politischen Geschehnisse entwickelt. Genau diesen Pragmatismus erlebe ich im ländlichen Raum, und deshalb ist es mir ein großes Anliegen, eine Stimme für die Menschen in den Dörfern zu sein, damit sie nicht übersehen werden.


Was hast du aus schwierigen Phasen in der Vergangenheit gelernt?

Als alleinerziehende Mutter habe ich gelernt, mich besser zu organisieren, Aufgaben zu delegieren und Unterstützung anzunehmen. Es braucht ein Dorf um ein Kind zu erziehen und es braucht ein Team um gute Politik zu machen. Bei meiner Kandidatur habe ich von Anfang an andere Menschen einbezogen und möchte mit einem vielfältigen Team arbeiten, um meine Ziele umzusetzen. Besonders weil ländliche Regionen in der EU so wenig Aufmerksamkeit erfahren, möchte ich mit anderen Abgeordneten oder beispielsweise mit unseren polnischen Kolleg*innen im EU-Parlament zusammenarbeiten, um die Infrastruktur zu verbessern und eine größere Reichweite zu erzielen. JoinPolitics ermöglicht mir die Zusammenarbeit mit einem vielfältigen und starken Team und die Chance, mehr Menschen zu erreichen und mitzunehmen.


Best-Case für dein Projekt im nächsten halben Jahr?

Den Best-Case kann ich bereits bei meiner Tour durch den ländlichen Raum in Ansätzen beobachten: Es gibt ein Interesse an Europa und auch daran, die AfD so klein wie nur möglich zu halten. Das will ich durch Begegnung mit Menschen aus den Dörfern und Kleinstädten ausbauen. So habe ich bereits den weltweit größten Windmessmast in Klettwitz, der für Effizienz von Windkraftanlagen extrem von Nutzen und ein wichtiger Beitrag zur Energiesicherheit der Europäischen Union ist, besucht und mit dem zuständigen Unternehmen gesprochen. Das Feedback ist echt positiv ausgefallen. Dann war ich zu Besuch bei einer Baumschule, deren Streuobstwiesenkulturen wichtig sind für die Weiterentwicklung einer regionalen, saisonalen Nahrungsversorgung hier und in Europa. Menschen aus den ländlichen Regionen brauchen Plattformen, Bühnen, Licht und Aufmerksamkeit. Der ländliche Raum ist aktiv, doch müssen wir all die Aktiven stärker einbinden. Das klappt am besten, wenn sie auch dazu den Raum erhalten, manchmal auch aufgefordert werden und sie ein Mikrofon in die Hand bekommen. Wir müssen einander zuhören, um ins Gespräch zu kommen. Dann wird auch klar, dass wir alle von Europa profitieren, denn Europa ist Hier!

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