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Portrait einer Frau

Ehrenamt ist gelebte Demokratie

Agnes Scharnetzky

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Sachsen, Wahlkreis 47

Agnes Scharnetzky hat beruflich und politisch gelernt: Die Demokratie lebt von ihren Mitwirkenden. Lange war die 36-Jährige politisch in der Zivilgesellschaft aktiv. Schon da war sie davon überzeugt, dass es nur miteinander geht, nicht gegeneinander. Jetzt kandidiert sie für den Sächsischen Landtag im Wahlkreis Dresden-Plauen und auf Listenplatz 9 der Landesliste für Bündnis 90/ Die Grünen. Und trägt so die zivilgesellschaftliche Perspektive in die Politik. 

Wer bist du und wofür brennst du? 

Mein Name ist Agnes Scharnetzky. Ich bin 36 Jahre alt und wohne in Dresden. Ich brenne dafür, dieses Land, die Gesellschaft und mein Umfeld demokratisch mitzugestalten. Demokratie funktioniert logischerweise nicht alleine. Deswegen ist es mein Anspruch, viele Menschen dafür zu gewinnen, zu empowern, zu emanzipieren und zu befähigen, sich mit ihren Ideen, Vorstellungen und Positionen einzubringen. 

Die Zukunft hält für dieses Land riesige Transformationen bereit. Ich wünsche mir, dass die Menschen aus Sachsen den Zauber des Machens im politischen und gesellschaftlichen Sektor wieder entdecken. Indem demokratische Erfahrungen auch im Alltag wieder sichtbar werden und unter guten und gut geförderten Bedingungen stattfinden, will ich die demokratische Kultur im Freistaat Sachsen stärken. Die Auseinandersetzung mit menschenverachtenden Akteuren bindet viel Kraft, die für die progressive Gestaltung der Transformation dringend gebraucht wird. Zivilgesellschaft und Ehrenamt brauchen einen anderen Stellenwert in Sachsen.

Warum kandidierst du für den Landtag? Und warum jetzt?

Ich mache schon eine ganze Zeit lang Politik. Auch die zivilgesellschaftliche Arbeit, die ich gemacht habe, ist am Ende des Tages Politik – obwohl sie nicht in Parteien stattgefunden hat. Zu diesem Engagement kamen dann die Parteipolitik und die Stadtratsarbeit in der Kommunalpolitik hier in Dresden. Es macht mir Spaß und erfüllt mich, Verantwortung zu übernehmen, und finde es wichtig, die zivilgesellschaftliche Perspektive in die Politik einzubringen.  

Ich glaube, dass diese Landtagswahlen für Sachsen, für Ostdeutschland und vielleicht auch für die gesamte Bundesrepublik sehr schicksalhaft und entscheidend für den weiteren Fortgang der Geschichte sein werden. Dass sich durch Wahlen etwas verändern kann, hat sich in Polen gezeigt. Und auch Sachsen kann Veränderung. Veränderungen sind etwas Positives, Belebendes und nichts, wovor Bürger*innen Angst haben müssen. Ich will die Menschen mitnehmen, nicht über deren Köpfe hinweg, sondern gemeinsam mit ihnen Lösungen aushandeln. 

Wenn du deinen Wahlkreis in 3 Worten beschreiben müsstest, welche wären das? 

Grün. Innovationslabor. International. 

Plauen und auch Löbtau sind geprägt von Bäumen, kleinen Parks und großen, alten Häusern mit schönen Vorgärten. Wir haben hier gute Bedingungen, was den Hitzeschutz im Sommer angeht, was den Wasserspeicher betrifft. Und dadurch haben wir auch schöne Aufenthaltsorte für die Menschen, die hier leben. Die lebendige Nachbarschaft, die sich gerne draußen trifft, kleinteilig organisiert ist und zusammenkommt, finde ich liebenswert. 

Außerdem ist mein Wahlkreis ein Innovationslabor. Geprägt durch die Hochschule für Technik und Wirtschaft und die TU Dresden werden hier immer wieder Dinge neu gedacht, entwickelt und neue Wege entdeckt. Hier zeigt sich, es geht auch anders: nachhaltiger und ressourcenschonender. Und das ist ziemlich großartig. Ein gutes Beispiel ist dafür Carbonbeton, der ein wichtiger Beitrag zur Bauwende ist. 

Bedingt durch die Hochschulen, aber auch durch die Vonovia-Wohnblöcke, ist mein Wahlkreis auch geprägt von einer großen Internationalität. Hier kommen viele Menschen zusammen, die unterschiedliche Sprachen sprechen, unterschiedliche Religionen haben und unterschiedliche Erfahrungen in ihrem Leben gemacht haben. Gleichzeitig haben wir die Gründerzeit-Viertel. Hier gibt es eine ganz große Vielfalt an Menschen und Erfahrungsschätzen. Durch diese lebendige Nachbarschaft entwickelt sich viel.


Du kannst ein politisches Vorhaben sofort umsetzen. Wofür entscheidest du dich?

Dass Menschen, die sich regelmäßig ehrenamtlich für andere einbringen, kostenlos das Deutschlandticket bekommen. Diese Idee habe ich mir nicht alleine ausgedacht, eine Person, die viel im Ehrenamt tätig ist, hat mich darauf gebracht. In vielen Bereichen des ehrenamtlichen Feldes steckt sehr wenig Geld, wie zum Beispiel in der Jugendarbeit. Das ist besonders für Menschen interessant, für die auch 49 Euro eine Hürde sein können, die eigene ehrenamtliche Tätigkeit auch ortsübergreifend auszuüben. Um zum Beispiel am Wochenende mit dem Fußballverein mit Bus und Bahn von A nach B zu kommen. Das wäre eine echte, praktische und alltagstaugliche Anerkennung von ehrenamtlicher Arbeit und würde auch wirklich entlasten. Das würde ich sofort umsetzen.


Politik mal beiseite geschoben: Welches Talent schlummert noch so in dir? 

Ich bin eine sehr offene Person, kann gut mit Menschen sprechen und Akteure miteinander ins Gespräch bringen. Ich habe Freude an Begegnungen und daran, Menschen kennenzulernen. Menschen sind wie kleine Zellen von Netzwerken. Aber nicht allen fällt es leicht, sich mit anderen zu verbinden. Deswegen braucht es Menschen, die Brücken bauen. Und das kann ich ganz gut. 

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