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Mit vier neuen Talenten ins Superwahljahr 2021.

Heute präsentieren wir im Berliner Regierungsviertel die neuen JoinPolitics Talente vor der Hauptstadtpresse. In einem intensiven, mehrmonatigen Auswahlprozess konnten sich letztlich vier von 113 Bewerber*innen durchsetzen, darunter zwei designierte Kandidatinnen für den Bundestag, ein junger Parteigründer, der in Mecklenburg-Vorpommern in den Landtag einziehen möchte sowie eine Mitarbeiterin aus dem Auswärtigen Amt, die für eine moderne Diversitätspolitik in den Bundesministerien kämpft.

1. Lu Yen Roloff: 5.000 für 50.000 – den ökologischen und sozialen Neustart einläuten

Auch Lu Yen möchte in den Bundestag einziehen - als freie Kandidatin mit klarem Fokus auf das 1,5 Grad-Limit und das Gemeinwohl tritt sie in Potsdam an gegen prominente Konkurrenz: Olaf Scholz und Annalena Baerbock. 

“Wenn wir uns organisieren, werden wir gewinnen.”

Nach Jahren in der Zivilgesellschaft und im Aktivismus will Lu Yen nun einen Wahlkampf veranstalten, wie die Potsdamer*innen ihn noch nicht erlebt haben: Ohne Parteidisziplin, Fraktionszwang und Lobbyinteressen agiert die gelernte Journalistin frei und bürgernah. Sie greift Sorgen auf und organisiert eine Plattform rund um die Themen, die den Bürger*innen ihres Wahlkreises wichtig sind: etwa die Rettung des Seddiner Sees, der bereits unter den Folgen der Klimakrise leidet, die Stärkung lokaler Netzwerke und direktdemokratischer Partizipation im Wahlkreis. 

Lu Yen will den ökologischen und sozialen Neustart nach der Coronakrise wagen. Ihr Traum: Potsdam wird zur Klimahauptstadt Deutschlands. Wenn Lu Yen es gelingt, 5.000 Unterstützer*innen für den Wahlkampf zu gewinnen, kommt sie ihrem Ziel von 50.000 Stimmen sehr nahe. Egal, wie die Wahl ausgeht: Lu Yen, die bereits bei Greenpeace aktiv war und Extinction Rebellion in Deutschland mit aufgebaut hat, wird in Potsdam eine starke neue politische Bewegung gründen, die co-parlamentarisch den Wandel in Potsdam vorantreiben wird. Denn Politik ist für Lu Yen vor allem eins: #EinfachMachen!

2. Verena Hubertz: Unternehmen fördern, Rente stabilisieren – mit dem Zukunftsfonds 2.0

“Klar, ich hätte auch bei Kitchen Stories bleiben können. Das wäre die Komfortzone gewesen”, sagt Verena, Gründerin des erfolgreichen Koch-Startups. Aber den einfachen Weg hat sie nie gesucht, lieber den ungewöhnlichen, zum Beispiel als Querwechslerin in die Politik, in den Bundestag. Die designierte Direktkandidatin der SPD-Trier will sich im Parlament für einen Zukunftsfonds 2.0 einsetzen, den sie mithilfe der JoinPolitics Förderung und gemeinsam mit Stefan Marcelo Bösl, ehemaliger Leiter Strategische Kommunikation bei der Bürgerbewegung Finanzwende, erarbeitet. Der Staatsfonds soll gemeinwohlorientiert sein, überparteilich getragen werden und eine Fortschrittsdividende für die Gesellschaft einbringen. 

“Vermögen entsteht heute nicht mehr nur aus Arbeit, sondern auch aus Kapital. Viel zu lange haben wir die Entwicklungen im Bereich Wagniskapital nur beobachtet, anstatt sie gemeinwohlorientiert zu gestalten. Wir investieren mit dem Zukunftsfonds 2.0 in die Unternehmen der Zukunft und sichern mit der Rendite die Rente”, so Verena. 

"Deutschland ist ein reiches Land, aber wir zehren von unserer Substanz. Ein Blick in den DAX zeigt, dass SAP der letzte digitale, deutsche Champion von Weltrang ist. SAP wurde 1972 gegründet!” 

Beispiele aus anderen Ländern, etwa aus Dänemark, zeigen, dass wirkungsvollere und mutigere Staatsfonds-Modelle das Potenzial besitzen, den Wandel der Wirtschaft zu begleiten und dabei die Rentenkassen zu entlasten. Der Zukunftsfonds 2.0 kann somit Brücken bauen zwischen Substanz und Zukunftsinvestitionen. 

3. Luca Piwodda: Die 5-Prozent-Hürde knacken – für die junge Generation in Mecklenburg-Vorpommern 

“Wir, die jungen Leute, müssen jetzt politisch gestalten, denn es geht um unsere Zukunft. Deshalb kämpfe ich um jedes Amt und Mandat”, sagt Luca. 2018 gründete der damals 18-Jährige eine neue Partei, die Freiparlamentarische Allianz (FPA). Kurz darauf trat er mit einer Spitzenkandidatin bei der Bürgermeisterwahl in seiner Heimatstadt Gartz (Oder) gegen seinen Großvater an, damals SPD-Bürgermeister. Und gewann. 2021 will Luca in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern einziehen. 

“Ich erlebe so viel politischen Frust, gerade bei jungen Leuten. Da hilft nur eins: Bürgerbeteiligung, aber ernst gemeint und innovativ.”

Luca versteht seine Partei eher als politisches Start-up: mit digitaler Projektplattform, flachen Hierarchien und moderner Kommunikation. Aktuell formiert sich die noch junge Partei zur Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern, ist bereits in 13 von 36 Wahlkreisen vertreten, plant eine Beteiligungskampagne im Vorfeld der Wahl und einen innovativen Wahlkampf in ganz Mecklenburg-Vorpommern, um die 50.000 Stimmen zu gewinnen, die es für den Einzug in den Landtag braucht. Als Mitglied des Landtags will Luca sich unter anderem seinem Herzensthema widmen: der Verabschiedung eines Jugendmitwirkungsgesetzes, das erstmals Kinder- und Jugendparlamente in Mecklenburg-Vorpommern etabliert. 

Mit seinem Ideenreichtum macht Luca vielen Menschen in der Region Mut, die sich um den größer werdenden Einfluss der AfD fürchten. Die FPA ist eine echte, demokratische Alternative. Nicht nur, aber ganz besonders für die jungen Wähler*innen und ihre Rechte und politischen Interessen.

4. Tiaji Sio: Von der Vision zur politischen Idee  – Diversität in den Bundesministerien

“Die Politik in Deutschland muss für alle Teile unserer Gesellschaft da sein”, sagt Tiaji und blickt dabei kritisch auf die aktuellen Zahlen aus den Bundesministerien: Nur 12 Prozent der Mitarbeiter*innen haben eine Migrationsgeschichte; das liegt deutlich unter dem Schnitt in der Bundesbevölkerung von 25 Prozent. Immer noch scheint Vielfalt als Hindernis statt als Chance begriffen zu werden. 

“Soziale und ethnische Herkunft darf nicht mehr über den Lebensweg entscheiden.”

Um dieses Ziel zu erreichen, gründet die 24-Jährige in einem sechsköpfigen Team das Netzwerk Diversitry, das in allen Bundesministerien aktiv wird und die dortigen Mitarbeiter*innen befähigt, sich politisch zu formieren: für ein faires Personalmanagement, für eine rassismuskritische Transformation der Behörden, für eine rechtliche Grundlage zur Etablierung von Diversitätsbeauftragten. Ein erstes Pilotprojekt, die Diplomats of Color, haben Tiaji und ihr Team bereits erfolgreich im Auswärtigen Amt gestartet. Dabei haben sie sich auch inspirieren lassen von der Regierung in Kanada, die Vorreiterin ist für eine moderne und innovative Diversitätspolitik. Im Superwahljahr hat Tiaji deshalb auch in Deutschland Großes vor, möchte ihre politische Idee skalieren: “Wir werden zur Wahl ein innovatives Diversitätsgesetz fordern, denn das Thema gehört auf die Agenda der Koalitionsverhandlungen. In jeder Partei.”